Das skandinavische oder auch dänische Fenster ist bekannt für seine Sprossenornamente, die den Eindruck einer idyllischen Vorstadt vermitteln. Eine Besonderheit des skandinavischen oder dänischen Fensters ist jedoch seine spezielle Öffnungsfunktion. Das Fenster öffnet sich nicht wie üblich nach innen, sondern nach außen. Das spart nicht nur Platz in Ihren Wohnräumen, sondern hat auch einen praktischen Vorteil.
Die Geschichte der dänischen oder skandinavischen Fenster ist auch die Geschichte Dänemarks, eines der ältesten Länder Europas. Zur Zeit der Kalmarer Union, also der Vereinigung von Dänemark, Schweden, Island und Finnland, oder kurz danach wurden die ersten Dannebrog oder dänischen Fenster eingesetzt. Dannebrog deshalb, weil diese Fenster in kleine Felder unterteilt sind, die der dänischen Flagge, dem Dannebrog, ähneln. Aber die Dänen hatten nicht nur einen hohen Nationalstolz, sie dachten auch praktisch. Aufgrund ihrer Lage herrscht in den skandinavischen Ländern, insbesondere in den Küstenregionen, kühleres und sehr windiges Wetter. In den Wohnungen wurden daher nach außen öffnende Kiefernfenster in Doppelscheibenbauweise verwendet, die mit individuellen Fensterabschlüssen (echte Sprossen) ausgestattet waren, die von den Bewohnern auch individuell geöffnet werden konnten. Ein besonderer Vorteil der dänischen Fenster war und ist, dass die Fensterflügel durch den Druck eines starken Windes gegen den Rahmen gepresst werden, so dass der Raum sehr wenig Wärme verliert. Bald erreichte der praktische Fensterklassiker aus dem hohen Norden auch die Nachbarländer, nämlich ganz Skandinavien und Norddeutschland. Das dänische Fenster wurde so zu einem skandinavischen Fenster.